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Sonntag, 21. Februar 2016

Alle Jahre wieder...

Jetzt ist sie wieder da die gut alte Fastenzeit und ich habe mir einiges vorgenommen. Nicht nur das ich 7 Wochen dem Alkohol abgeschworen habe, nein ich muss es immer noch ein bisschen mehr auf die Spitze treiben, auch dem Fleisch und der Wurst habe ich für die nächsten Wochen den Rücken gekehrt


Der Verzicht auf Alkohol ist außer an den Wochenenden kein Problem, da verspüre ich doch manchmal ein wenig Lust auf ein Gläschen Wein. Aber Fasten bedeutet halt Enthaltsamkeit. Fleisch weg zu lassen fiel mir im ersten Moment sehr leicht, da wir doch öfters vegetarisch Essen. Viel schwieriger ist für mich der Verzicht auf Wurst, besonders auf die leckeren, kleinen Würstchen. 


Ich dachte nicht, dass mein Seelenheil von Würstchen abhängt. Diesen kleinen, im Kühlschrank lauernden und wenn ich ihn aufmache, rufenden, kleinen Verführer: „Bitte, bitte nimm mich und iss mich, ich gehöre nur dir alleine!“ Ich dachte nicht, dass ich von diesen so toll riechenden und gut schmeckenden Pfefferbeißern, Schinkenbeißern, Kaminwurzeln oder Käsewürstchen so abhängig bin. Warum faste ich, wenn ich doch so gerne Wurst esse. Mir ist es wichtig langgehegte Gewohnheiten auch mal zu überdenken. Manche Gewohnheiten schleichen sich so langsam in unser Leben ein und man behält sie so lieb, dass man sie gar nicht mehr gehen lassen will, aber nicht alle sind immer gut für uns. Also muss man Manche auch mal ablegen, um zu überprüfen ob man sie noch braucht. Aber Heute ist so ein Tag da würde ich am liebsten alles hinschmeißen, meine Laune ist am Tiefpunkt angekommen. Ich sitze hier mit der Familie am Abendbrottisch und blicke stumm auf dem ganzen Tisch herum. Ich sehe nur was alle anderen Essen dürfen und ich muss leiden. 


Die überbacken Spätzle mit Tofu und angerösteten Karotten versuche ich mir gerade schön zu fantasieren, was mir nicht wirklich gelingt. Gerade tue ich mir selbst echt richtig leid. Und, mein Engelchen „Chrissi“ der mir ins linke Ohr säuselt, dass die Fastenzeit nicht Verzicht bedeutet sondern die Erweiterung meines Horizontes und die Konzentration auf das Wesentliche, ist auch keine wirkliche Hilfe. Mein Teufelchen „Luzzie“ möchte das natürlich nicht hören und jammert mir links in mein Ohr, dass es jetzt gleich die Rindswurst, die dort auf dem Tisch in der Pfanne liegt, haben will und dazu am besten noch ein gutes Glas Wein. Und zwar jetzt sofort! Keine Experimente, kein verlassen vorgegebenen bekannten Wege, genug ist genug, donnert es in meinem Kopf. Meine Augen fixieren die Würstchen, das Großhirn will gerade den Befehl geben: „Greif zu - nimm dir Eins“, da säuselt mein liebreizendes Engelchen „Chrissi“: „Weißt du noch heute Früh – du bist ausgeschlafen und leichtfüßig aus dem Bett gekommen! Und deine Waage - sie hat ein ganzes Kilo weniger angezeigt.“ Dann noch etwas lauter und eindringlicher hinter her: „ Denn ganzen Tag bringst du mehr Leistung und fühlst dich besser!“ Und dann mit einer laut donnernden Stimme tief in meinem Kopf. „Du wirst doch nicht auf dieses trotzige, verwöhnte Teufelchen hören wollen?“ Das saß! „Luzzie“ verzog sich weinend und schmollend in eine Ecke meines Kopfes. Mein Großhirn nahm all seine Befehle zurück und die Waage versöhnte mich mit der Fastenzeit.

Ach so, das Spätzle Rezept:



  • 500g Spätzle vorkochen, etwas abkühlen lassen, derweil

  • 5 mittlere Karotten schälen und in Würfel schneiden, in der Pfanne mit etwas Öl und einer Prise Zucker gut anbraten, dazu
  • 250g Tofu in kleine Würfel geschnitten, zu den Karotten geben und mit anbraten. 

  • Die Spätzle in eine Auflaufform geben und mit Salz, Pfeffer und scharfem Paprika würzen. Die gewürzten Karotten und den Tofu darüber verteilen. Eine dickere Soße aus

  • 250g Magerquark und 200g körnigem Frischkäse sowie etwas Milch mit Gewürzen abschmecken, verrühren und über die Spätzle verteilen. 
  • Alles für 30-40 Min bei 200 Grad in den Backofen.

Dazu passt gut ein frischer grüner oder ein gemischter Salat.

PS: Pass gut auf deine „Chrissie“ auf und ignoriere die „Luzzie“ !!!

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