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Sonntag, 31. Januar 2016

Rechte Demo! In Büdingen?

Ich wollte hier eigentlich nicht politisch werden. Doch was Samstag in dem kleinen beschaulichen Büdingen los war, macht sehr traurig. Vor Wochen hat eine Frau aus der rechten Szene, auf den Namen möchte ich hier nicht näher eingehen um ihr nicht noch mehr Aufmerksamkeit und noch mehr Plattform zu geben, eine Fackelmarsch mit 200 Teilnehmern angemeldet. Könnten aber auch 400 werden! Demonstriert werden sollte gegen „Asylmissbrauch“.

historische Altstadt

Da der Streckenverlauf durch die schöne Altstadt geht, wurde von Seiten der Stadt immerhin ein Verbot der Fackeln und der Abschlusskundgebung vor der Erstaufnahmeeinrichtung erwirkt. 

Jerusalemer Tor

Als Termin ist von dieser Person sehr bewusst der 30. Januar gewählt worden, da genau an diesem Tag vor 83 Jahren Hitler die Macht ergriffen hat und die NSDAP in einem Triumphzug mit Fackeln sowohl in Büdingen durch Jerusalemer Tor als auch in Berlin durchs Brandenburger Tor marschiert sind. Sehr schnell wurde zu einer Gegenveranstaltung durch den Antifa Block aufgerufen, deren Anhänger dafür bekannt sind, dass sie auf Krawall aus sind. Hier wurde mit bis zu 600 gerechnet. 


Und dann war auch noch eine Bewegung die sich in Büdingen zusammen gefunden hat, ein lockerer Zusammenschluss bestehend aus normalen Bürgern sowie Vertretern aus Gewerkschaften, Kirchen, Parteien und der Antifaschistischen Bildungsinitiative. Unter dem Slogan „Büdingen Weltoffen - Büdingen ist bunt nicht braun“ haben sie zu einer Demo gegen „Rechts“ aufgerufen. 

Großendorf-Parkplatz

Letztendlich waren es 150 Rechte, 300 Linke und 800 friedliche Bürger, die sich eingefunden hatten. Alles schön und gut, aber kann sich einer vorstellen wie das öffentliche Leben dadurch in Büdingen und Umgebung gelitten hat. Zwar nur für einen Tag, aber doch sehr einschneidend. 



Eine große Karnevalsveranstaltung wurde abgesagt, weil einige der Mitwirkenden und auch viele Besucher sich nicht nach Büdingen trauten. Natürlich will Keiner mit halbiertem Programm vor einem halbleeren Saal auftreten. 

Ladengalerie "Hensel"

Loudeac-Kreisel

Vorstadt

Viele Geschäfte, Supermärkte und Läden in der Innenstadt haben früher geschlossen als sonst. Schaufenster wurden verbarrikadiert. Schulen die schon vor langer Zeit einen Tag der offenen Tür für diesem Samstagvormittag geplant hatten, mussten sich jetzt, da Eltern und ihre Kinder Angst hatten zu kommen und eine Verschiebung terminlich nicht möglich war, mit halb so vielen Gästen zufrieden geben. 


Dann noch die Hundertschaften Polizei, ich hatte das Gefühl es waren pro Einwohner zwei Polizisten, die ihren Kopf hinhalten mussten. 



Wasserwerfer die an allen Ecken und Enden in der Stadt standen, genug um eine Überschwemmung zu verursachen, von den vielen Polizeifahrzeugen ganz zu schweigen, Auto an Auto soweit das Auge schaut. All das wegen Menschen denen unser kleines beschauliche Büdingen und deren Bewohner die hier leben, eigentlich so Garnichts bedeutet. 

Jerusalemer Tor

Aber wie macht man nach so einem Ereignis weiter? Da war die Idee den braunen Dreck am nächsten Tag, mit einem „Kehraus“, aus der Altstadt  zu fegen echt gut.

Sonntag, 24. Januar 2016

In der größten Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot! Oder doch nicht?

Da in unserem Ernährungsplan schon seit längerem die Kohlehydrate eine wichtige Rolle spielen, nämlich sie möglichst zu vermeiden und ich deswegen das viele Fleisch, dass dadurch auf unserem Tisch landet schon nicht mehr sehen kann, habe ich in der letzten Zeit des Öfteren im Internet nach „low carb“ und vegetarischen Rezepten recherchiert.


Bei dieser Suche liefen mir immer wieder „low carb Brote“ oder Eiweißbrote über den Weg. Da gab es welche mit Eiern, Quark, Nüssen und/oder geschroteten Kleien. Nun war ich neugierig geworden und wollte unbedingt wissen wie so ein Brot schmeckt und ob es auch satt macht. Also habe ich mir einige angesehen und mein eigenes Rezept nach meinem Geschmack zusammengestellt.
  • 4 Eier,
  • 150g Quark,
  • 1 geh. Teel. Natronpulver, geht auch Backpulver,
  • 40g Olivenöl und
  • 1 gestrichenen Teel. Salz in einer Schüssel gut vermischen, am besten mit einem Mixer. Ich nehme dazu natürlich meinen Thermi. Dazu kommen noch
  • 400g gem. Mandeln, oder (je nach Allergie ;-)) gerne auch jede andere Nusssorte bzw. Nussmischung,
  • 2 Eßl. Chia-Samen, sowie
  • 60g Sonnenblumenkerne, davon 50g untermischen und 10 g auf den Teig streuen.


Die Backform (30 cm) habe ich mit Backpapier ausgelegt, da der Teig doch sehr flüssig war und ich Angst hatte, dass ich das Brot nicht wieder aus der Form bekomme.


Dann in den vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Ober-/ Unterhitze 50 Min. backen.


Es schmeckt natürlich nicht wie ein normales Brot, sondern eher so in Richtung herzhaftes Omelett. Für meinen Geschmack aber eine leckere Alternative. 

Tipp: Geschnitten und tiefgefroren kann man einzelne Scheiben nach Bedarf entnehmen und kurz im Toaster aufbacken.

Sonntag, 17. Januar 2016

Neue Digitalkamera und ein Strauß Rosen

Vor ein paar Tagen hatte ich Geburtstag und es gab Geschenke. Juhu!


Ein Strauß roter Rosen von meinen Schwiegereltern und eine Digitalkamera von meinem Schatz. Die Kamera, damit ich die Bilder für meinen Blog nicht immer mit dem Handy oder dem I-Pad machen muss. Die Bilder sind nicht schlecht, aber ein I-Pad ist sehr unhandlich und Beide haben keinen optischen Zoom. Mit einer „richtigen“ Kamera hat man doch mehr Möglichkeiten hochwertige und passende Bilder zu machen. Leider hatte ich erst heute Zeit mich mit meinen Geschenken intensiv zu beschäftigen. Aber nun war es endlich soweit und ich konnte die Kamera ausprobieren. Ich habe auch noch andere Geschenke bekommen aber nichts passt in dem Moment so gut zusammen wie Rosen und Kamera.


Das schreit förmlich nach Foto´s. Erst mal Bilder machen und löschen und da ich kein begnadeter Technikfreak bin, ist die Übung das A und O. Bei vielen technischen Sachen muss ich meine Männer bemühen, aber in dem Fall möchte ich auch mal auf eigenen Füssen stehen und nicht lange rum jammern, bis mir endlich mal Einer hilft. Also ran an die Kamera und Rosen fotografieren. Natürlich hat das Schätzchen auch noch ein paar Kreativeffekte.


Unter anderem kann man Porträts in Farbe plus S/W verändern,


aber auch in eine Art Stillleben, also in ein Gemälde, verwandeln.


Es gibt auch einen interessanten Effekt, der nennt sich Fisheye oder auf Deutsch Fischaugenobjektiv. Diese Bilder sind für mein Befinden etwas zu unscharf. Verschwommene, beziehungsweise verwackelte Bilder kann ich selbst ganz gut schießen, dafür brauch ich keinen Effekt. Die Kamera ist schön klein und handlich, passt gut in meine Handtasche und wird jetzt wohl mein ständiger Begleiter werden.

Sonntag, 10. Januar 2016

"Casa de la Esperanza"

Wir wohnen richtig schön am Rande unseres, vielmehr meines Heimatdorfes. Ein paar Schritte und wir sind im Wald. Direkt neben unserem Grundstück, nur durch einen schmalen Wirtschaftsweg getrennt, wird gepflügt, geeggt, gepflanzt und geerntet.  Also mitten in der Natur. Dadurch, dass wir so nah dran sind, ist uns auch schon jede Menge Getier zu gelaufen oder sagen wir mal so, Vieles fühlt sich bei uns augenscheinlich sehr wohl. Jedes Jahr in wechselnder Besetzung Maulwürfe, (Wühl-)Mäuse und/oder auch Spitzmäuse. Gräbt man Löcher für neue Pflanzen, kann es sein, dass man auf die Behausung einer Erdkröte stößt.


Ab und an besuchen uns auch mal Frösche



oder Salamander.


Eine Brieftaube die bei uns vor einem Greifvogel Zuflucht suchte deren Besitzer konnten wir ausfindig machen.


Fünf kleine Igel die eines Tages plötzlich in unserem Garten herum liefen und keine Mutter mehr hatten, haben wir, da der Winter vor der Türe stand, mit Katzenfutter aufgepäppelt. Kühe denen unser Gras offensichtlich besser schmeckte, als das auf ihrer Weide. Sehr idyllisch, wenn man morgens defacto mitten in einer Kuhherde aufwacht.


Zwischendurch haben wir versucht einen vermeintlichen Marder zu fangen und stattdessen einen Waschbären erwischt.


Wer es lange bei uns ausgehalten hat, war eine Wasserschildkröte, die uns, man glaubt es kaum, auch zugelaufen ist. Nicht das sie bei uns geklopft und gefragt hätte ob wir ihr Unterschlupf gewähren, nein, aber so ähnlich lief es ab. Es klingelte eines Mittags an unserer Haustüre und davor stand ein unbekannter Mann der uns fragte, ob die Wasserschildkröte die draußen vor unserem Haus rumläuft uns gehören würde. Wir verneinten. Er erklärte uns, dass er Außendienstmitarbeiter sei und noch eine große Strecke fahren muss und sie leider nicht mitnehmen könnte, also wurde sie, da die Besitzer unauffindbar waren, unser neues Familienmitglied. Schnappi hatten wir sie getauft.


Kurzzeitig hatten wir sogar noch eine zweite Findelschildkröte. Die konnten wir aber zum Glück Ihrem Frauchen zurückgeben. Leider hat Schnappi uns vor zwei Jahren, aus freien Stücken, wieder verlassen. War ihr wohl in unserer turbulenten Großfamilie zu anstrengend geworden. Unser letzter Zulauf ist noch nicht ganz so lange her, es muss so in der Woche vor Weihnachten gewesen sein als mein jüngster Sohn gegen 22:15 Uhr aus seiner Wohnung zu uns nach oben gestürzt kam und meinte da stehe ein Mann vor seiner Tür und wolle rein. Sofort ging eine Diskussion zwischen meinem Mann und meinem Sohn los, wer denn jetzt den Mann vor der Türe fragt, was er da will. Man muss wissen, dass unser Sohnemann 1,85 groß und dank Muckibude sehr kräftig ist.


Unbemerkt von beiden bin ich auf unsere Terrasse gegangen und habe schon mal nachgefragt, wer denn da vor der Türe steht. Von unten schaute mich ein alter Herr an und redete vermutlich auf Russisch auf mich ein. Ich sagte ihm, dass ich zu ihm runter komme. Meine zwei doch so starken Männer immer noch uneinig wer nachschaut. Solche Diskussionen machen mich immer wahnsinnig, also ziehe ich unbemerkt von den beiden meine Schuhe an und laufe ums Haus herum. Da in unserer Nachbarschaft einige russische Familien wohnen, hatte ich die Idee in dorthin zu begleiten, um zu fragen wo er den hingehört. Was sich dann mit meinem nur Deutsch und seinem Russisch etwas schwierig gestaltete. Aber mit Händen, Füßen und wildem herumzeigen brachte ich ihn dazu mit mir die Treppe hinauf zu steigen, da mein Sohn in der Kellerwohnung wohnt. Als wir oben ankamen hat uns auch mein Mann erreicht, der mich vermisst hatte. Da der alte Herr sehr wacklig auf den Beinen war und auch nicht unbedingt dem Wetter entsprechend gekleidet war, musste ich ihn stützen. Meinen Mann schickte ich vorneweg zu einem Haus in der Nachbarschaft, von dem ich glaubte den alten Herrn dort schon mal gesehen zu haben. Wir hätten es uns natürlich auch einfach machen und die Polizei rufen können, aber ich denke der alte Herr war auch so schon ganz schön irritiert. Nach der Hälfte des Weges kam uns dann mein Mann wieder entgegen. Er sagte meine Vermutung wäre richtig gewesen und dass die Enkeltochter sich nur noch was anziehen müsse, es war ja auch schon fast 22:45 Uhr, um ihren Opa dann entgegen zu kommen. Von ihr erfuhren wir auch, dass seine Frau zurzeit im Krankenhaus liegen würde und er sich deswegen alleine nicht zurecht findet. Für das nächste Mal wissen wir wenigstens wo er hin gehört.


An unserem Haus steht zwar auf Spanisch „Casa de la Esperanza“ = „Haus der Hoffnung“. Ich dachte und hoffte immer, dass das für die Bewohner gilt, aber nicht das wir die Hoffnung für alles Andere werden.                     

Samstag, 2. Januar 2016

Who the fuck are Brussel Sprouts?

Brussels Sprouts (Rosenkohl)


Eigentlich ist Rosenkohl mein meist gehasstes Gemüse ever. In meinen Kindheitserinnerungen hatte dieses Gemüse immer einen super bitteren und kohlartigen Geschmack. Ich hatte tatsächlich öfters Brechreiz sobald es mir vorgesetzt wurde. Deshalb kam es bei mir im Speiseplan eigentlich nie vor. Ich glaube meine Familie war auch nicht unbedingt sehr traurig darüber, dass der Rosenkohl nicht mein Lieblingsgemüse ist. Vermisst haben sie es wohl nicht, denn es hat sich auch nie Einer beschwert. Aber da ich seit zwei Jahren immer mehr und mehr auf saisonales Obst und Gemüse achte, kommt man am Rosenkohl nicht wirklich vorbei. Also, ich wollte mir ein paar Rezepte an Land ziehen, die mir dieses Gemüse irgendwie näher bringen.


Ein Rezept hatte ich schon gefunden, aber das war mir doch etwas zu viel Arbeit, da jeder einzelne Rosenkohl in seine einzelnen Blätter zerlegt wird.  
Da kam mir mein Mann mit einem Rezept, dass er in Facebook durch einem geteilten Link gefunden hatte, gerade Recht. Der Link kam von einer guten Freundin aus Amerika, Cherry Benedict Smart, aus dem warmen Florida. Sie war die erste Austauschstudentin meiner Tante und meines Onkels. Nach den Zutaten zu urteilen könnte der Rosenkohl bei dieser Zubereitungsart schmecken.


Aber erst mal ging`s ans Übersetzen, war ja alles in Englisch. Allein der Name Brussel Sprouts also Brüsseler Sprossen ist schon sehr interessant, vielleicht auch sehr zum Schmunzeln.


Als erstes
  • 750g Rosenkohl waschen die äußeren Blätter entfernen und den Strunk kreuzweise einschneiden und in gesalzenem und gezuckertem Wasser - Zucker überdeckt den Kohlgeruch´s - etwa 5 min. köcheln, danach in eine Auflaufform mit
  • Salz
  • Pfeffer
  • Cayennepfeffer
  • 1 grob gehackte Zwiebel
  • getrocknete Chiliringe
  • 3 - 5 Knoblauchzehen (nach belieben) und
  • 4 bis 5 Eßl. Olivenöl - bei 200 Grad ca. 20 bis 30 Min. backen vor dem servieren das Ganze mit
  • 2 Essl Zitronensaft verfeinern - das schmeckt echt lecker!
Thank You lovely Cherry for this very nice brussels sprouts recipe.