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Sonntag, 31. Mai 2015

Ende gut, alles gut! Gastbeitrag

Gastbeitrag meines Mannes!

Da nur er selbst über sein Missgeschick mit der Elektronik berichten kann, lach.  

„Erst hatte ich kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu!“

Ein Abend wie jeder andere. Ich im gemütlichem Schlabberlook, Jogginghose, Wohlfühlpulli und in Vorfreude auf ein Gläschen Wein gehe ich in unser Gäste-WC um meine Hände zu waschen. Mein IPhone habe ich in der Hosentasche, weil ich kurz zuvor eine WhatsApp-Nachricht erhalten habe. Nachmittags wurde geputzt und dabei die Toilettenbrille offen gelassen. Es kam wie es kommen musste, mein Telefon vibriert in der Hose, ich versuche es heraus zu angeln, dabei verheddert es sich im Stoff und plumps fliegt es im hohen Bogen in die Schüssel. Zum Glück bin ich auf der einen Seite reaktionsschnell und auf der anderen wenig empfindlich. Also hole ich das Smartphone mit einem beherzten Griff aus der Toilette, spüle es kurz unterm Wasserhahn ab und direkt ins Handtuch. Da ich irgendwann mal gelesen habe, dass man das „Handy“ in so einem Fall niemals einschalten darf und das Reis dem Gerät die Feuchtigkeit entzieht, habe ich es über Nacht in eine Schüssel mit Reis gepackt.


Nach 12 Stunden war die Neugierde größer als die Vorsicht und ich musste es einschalten. Siehe da, mein Telefon fährt anstandslos hoch und es scheint als wäre alles in Ordnung. Kurz die Mails checken und in Facebook nach Neuigkeiten schauen da meldet sich plötzlich und unvermittelt Siri. Ein kurzer Knopfdruck und sie ist wieder still. Leider nur ein paar Sekunden. Also ausschalten und für zwei Tage zurück ins Reisbett. Dann erneut einschalten und testen. Dieses Mal übersteht es sogar den Dauertest.  
Ein Woche später, bin fertig um zur Arbeit zu fahren und stelle fest es ist zu warm für ein T-Shirt unterm Hemd. Also ziehe ich mein Hemd über den Kopf und vergesse das IPhone in der Brusttasche. Wieder lernt es fliegen, leider klappt es ohne Flügel nicht wirklich. Es knallt auf den Tisch und dann auf den Boden.


Ergebnis: Telefon funktioniert aber Touchscreen gesprungen.


Was tun sprach Zeus. Also Recherche mit Hilfe von Herrn „Google“. Einsenden an Apple dauert und kostet 150,- Euro, eine Spezialfirma in Berlin will 120,- Euro aber auch in dem Fall muss ich mindestens ein Woche darauf verzichten. Dann die Lösung, ein Reparaturset mit Anleitung und Werkzeug für 79,95 Euro. Mittags bestellt und 24 Stunden später im Briefkasten. Am selben Abend habe ich mich dran getraut und siehe da, es war Kinderleicht und hat nur 15 Minuten gedauert. Wie Neu!

Neue Überschrift: „Ende gut, alles gut!“

Sonntag, 24. Mai 2015

"Natürlich" von Bienen

Ich wollte schon immer mal mit echtem Bienenwachs arbeiten und das sollte nach Möglichkeit noch sehr ursprünglich sein. Also habe ich mir, für kleines Geld, bei einem Imker aus meiner näheren Umgebung etwas besorgt. Das war gar nicht so einfach, da die Imker ihr gesamtes Wachs zum Reinigen weiter geben. Damit werden dann wieder neue Zwischenwände für die Bienenkästen hergestellt. Da ich aber, um Salben zu machen, nicht so viel Wachs brauche, ging das relativ Problemlos. Ich konnte mir 1 ½ kg sichern. Aber die waren natürlich noch ungeklärt, also noch mit toten Bienen oder anderen Verunreinigungen versetzt. Nach einigem Recherchieren hatten wir einen groben Plan wie wir das bewerkstelligen könnten. Als erstes musste ein emaillierter Topf her und da wir so viel Wachs hatten, benötigten wir sogar Zwei. Als nächstes brauchten wir Regenwasser, das ja auch jeder zu Hause hat (lach). Wir haben eine Tonne in der relativ sauberes von diesem „seltenen“ Nass vorhanden ist. Alternativ geht auch destilliertes Wasser. Einen Zentimeter hoch Regenwasser in den Topf und erhitzen. Dann haben wir den Wachsblock zerkleinert.


Kleinere Stücke lassen sich schneller einschmelzen. Das Wachs schwimmt auf dem Wasser und hängt dadurch nicht an, bzw. lässt sich nach dem erkalten auch leichter wieder rauslösen.

Das heiße Wachs haben wir durch ein Sieb in einen Eimer - wieder mit etwas Regenwasser - gefiltert um die gröbsten Verunreinigungen schon mal zu entfernen. Dann für 12 Stunden in einen abgedeckten Einmachtopf bei knapp 80 Grad gestellt, damit sich die restlichen Verunreinigungen in dieser Zeit am Boden absetzen können. In den Einmachtopf nicht zu viel Wasser, damit der Eimer fest und sicher steht!


Nach den 12 Stunden den Einmachtopf einfach ausschalten und solange abkühlen lassen bis das Bienenwachs fest ist. Danach am Rand das Wachs vorsichtig vom Eimer lösen und dann kopfüber auskippen.


Nun kann man die abgesetzten Verunreinigungen einfach abschaben.


Jetzt hat man relativ sauberes Bienenwachs, dass man bestimmt auch für Kerzen  verwenden könnte. Bei Gelegenheit werde ich das auch mal ausprobieren und hier berichten. Das Wachs für Kerzen muss wohl super sauber sein sonst knistert und sprüht sie oder geht einfach aus.
Dies ist nur eine Möglichkeit wie man Bienenwachs klären kann, aber für mich die einfachste, weil ich alles was benötigt wird zu Hause habe.
Der für mich wichtigste und damit ausschlaggebende Punkt war, dass ich natürliches und nicht super gereinigtes Bienenwachs für die Herstellung meiner Salben wollte. Es ist antiseptisch, antibakteriell, besitzt einen hohen Anteil an Vitamin A, sowie Enzyme, Mineralstoffe, Spuren von Propolis und Blütenpollen.


Ich weiß eine Salbe ist nicht zum Essen da, aber sie wird dadurch ein echtes Naturprodukt. Wer will sich denn immer nur Chemie auf die Haut schmieren, gerade wenn Diese Hilfe von der Natur braucht.

Sonntag, 17. Mai 2015

Achtung jetzt kommt ein Karton! Oder noch mehr?

Aufräumaktion oder für jedes Gerät einen Karton, sollte die Überschrift für meinen neuen Post eigentlich heißen. Doch mein Mann hatte natürlich einen viel besseren Vorschlag. Aber alles schön der Reihe nach. Angefangen hat es mit Kartons, die in unserer Wohnung schon seit Wochen vielleicht sogar seit Monaten herumstanden.


Da waren z. B. die Verpackungen vom neuen Flachbildfernseher, vom Toaster und von der Dampfbügelstation. Da wir jedes Mal durch die Einliegerwohnung müssten, um auf den Speicher zu kommen und damit wenig Begeisterung bei der Bewohnerin hervorgerufen hätten, hatten wir es vor uns her geschoben. Irgendwann waren es dann so viele, dass wir uns entschlossen die leeren Verpackungen doch auf den Dachboden zu den anderen zu stellen. Dort angekommen erschlug uns eine riesige Flut an Kartons, die sich in den letzten Jahren angesammelt hatten. Meinen Mann packte sofort die Aufräum-Wut. Er sortierte die alten Verpackungen von den Geräten aus, die wir schon längst nicht mehr hatten oder deren Garantie abgelaufen war. Aber mit diesen vielen Kartons wieder durch die Einliegerwohnung? Ein No-Go! Also kam mein Mann auf die Idee die Kartons vom Balkon der Einliegerwohnung auf unsere kleine Terrasse, die direkt darunterliegt, zu werfen. Gesagt getan und die Kartons bekamen Flügel. Als ich in unsere Wohnung kam regnete es am Fenster Kartons. 


Unser kleine Pflegesohn rief durchs Haus: „Udo warum wirfst du die Kartons alle runter?“ Die Antwort kam prompt: „Weil ich es kann!“
Nach gefühlten 50 bis 60 Kartons war dann endlich Schluss mit dem Aussortieren. Doch was war das? Es fing plötzlich an richtig zu regnen, also raus auf die Terrasse und alle Kartons durch die offene Terrassentür schnell ins Wohnzimmer werfen. Dann wurden alle Verpackungen geöffnet und das Innenleben, Styropor, Folien, Treiber-CD´s, Adapterkabel usw. herausgeholt und die Kartons klein gerissen. Am Schluss blieben 3 große Kartons randvoll mit Pappe und Papier übrig und 5 gelbe Säcke waren mit Styropor und Folien gefüllt.


Meine Güte haben wir viele Stromfresser bei uns zu Hause in Betrieb. 

Sonntag, 10. Mai 2015

Gemüse mit Suchtpotential

Ich liebe die Wochen in denen es Spargel gibt. Vielleicht auch, weil es nur für eine kurze Zeit im Jahr ist.

Früher gab es den Spargel nur klassisch mit Sauce Hollandaise oder als Schinken-Spargel-Röllchen. Heutzutage darf man den Spargel mit vielem kombinieren, wie zum Beispiel mit Erdbeeren. Mandeln sind geschmacklich auch sehr gute Partner. Ich habe mich für Mandeln und Sonnenblumenkerne entschieden. Es ist ein relativ einfaches Rezept, schnell gemacht und verdammt lecker.


Man nehme: 
  • 1 ½ -2 kg grünen Spargel
  • die 500g Bündel werden mit einem Gummi zusammen gehalten. Mit einem großen Messer davon etwa 2-3cm vom unteren Ende abschneiden. Waschen und in eine Auflaufform oder eine ofenfeste Pfanne geben, mit
  • Salz, Pfeffer und geräuchertem scharfem Paprikapulver würzen.
  • Olivenöl nach Gefühl dazugeben und alles gut durchmischen. Im Ofen mittlere Schiene bei 200 Grad ca. 20 Min. garen. Nach etwas mehr als die Hälfte der Zeit habe ich die Mandeln und die Sonnenblumenkerne darüber verteilt.
Dazu passt prima Allioli also Knoblauchmayonnaise.
Auch sehr einfach herzustellen:
  • 1 Ei
  • 1 TL Senf
  • 1 guter TL Zitronensaft
  • 1 gute Prise Pfeffer
  • ¼ TL Salz
  • 250ml Öl nach Geschmack  
  • alles zusammen in ein hohes Gefäß geben und den laufenden Pürierstab langsam nach oben ziehen. Zum Schluss wenn die Mayo fertig ist, noch
  • 3 Knoblauchzehen hineinpressen.
  • Eine Handvoll frischen Schnittlauch habe ich auch noch dazu gegeben.


Dazu passen sehr gut Pellkartoffeln und geräucherter Lachs. Alles sehr easy  und schnell gemacht. Aber Vorsicht 1 ½ kg Spargel könnten für 6 Personen etwas zu wenig sein, das Ganze hat nämlich Suchtpotenzial.

Sonntag, 3. Mai 2015

Brombeerschwemme oder was macht man mit so viel Obst?

Letztes Jahr hatten wir im Sommer/Herbst Brombeeren im Überfluss. Ich hatte schon jede Menge Gelee gekocht, auch schon einiges verschenkt und ansonsten portionsweise eingefroren. Was tun mit ca. 10 Kilo Brombeeren? Also haben wir überlegt, ob man nicht mal Wein davon machen könnte. Die Recherche im Internet war sehr zeitaufwendig und nicht sehr zufrieden stellend. Die einen meinten es sei sehr schwierig Wein aus Früchten herzustellen, andere beschrieben genau das Gegenteil. Ich konnte mich noch daran erinnern, dass als ich noch klein war, bei meinem Onkel immer große Glasballons auf dem Schrank standen. Mir wurde erzählt, dass dort der Wein reift, also kann es doch nicht so schwer sein. Bei einer Unterhaltung mit unserem ältesten Sohn hat der uns erzählt, dass ein Kumpel von ihm auch Wein macht. Ein paar Tage später war sein Freund zu Besuch und wir konnten klären was wir dazu brauchen bzw. wie er seinen Wein herstellt.


Am nächsten Tag also in die Apotheke und Reinzuchtheferasse „Bordeaux“, soll für Brombeeren die beste Hefe sein, gekauft. Dazu noch Hefenährsalz für den Gärprozess.
Jetzt konnte die Weinproduktion beginnen. Als erstes haben wir die Zuchthefe „Bordeaux“ in einem halben Liter frischgepressten Apfelsaft aufgelöst und bei Zimmertemperatur stehen lassen bis sich deutlich Bläschen bilden. Das kann schon mal 2 Tage dauern, also Geduld haben. Als zweites haben wir die Brombeeren entsaftet, in ein Gärgefäß abgefühlt, einen Beutel Hefenährsalz dazu und die im Saft vorgegärte Zuchthefe eingerührt. Dann im Keller bei Zimmertemperatur vergären lassen. Ach so, wir haben auch noch 1 ½  Kilo Zucker und 2Liter Wasser zum verstoffwechseln des Alkohols dazu gegeben.


Normalerweise ist nach circa 2 Wochen die Gärung abgeschlossen, aber ich glaube wir haben die Zeit verpasst und so haben wir erst im Dezember den Wein abgezogen. Das heißt von der abgesetzten Hefe befreit und wieder in ein Fass zur weiteren Reifung zurück gefüllt. Inzwischen sind es knappe 6 Monate geworden und er schmeckt rund und vollmundig. Seit ein paar Tagen befindet er sich in Flaschen und wartet darauf getrunken zu werden.

Vom Geschmack erinnert Er eher an einen Sherry als an einen Wein. Aber auch nicht schlecht. Danke Dennis, Deine Tipps haben sehr geholfen! Demnächst darfst Du probieren kommen...