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Sonntag, 26. Juni 2016

Holunderblüten - außergewöhnlich, vielseitig und lecker

Der Duft der zurzeit in der Luft liegt, wenn es mal nicht regnet, ist charakteristisch für den Holunderstrauch. Ganz zart blumig und frisch. Je näher man einem Strauch kommt desto intensiver wird der Duft. 


An seinen Zweigen hängen große Dolden, bestehend aus kleinen, feinen Sternenblüten, die weiß bis zart gelb, blühen. Ich fange mir diesen Duft gerne ein, indem ich Holunderblüten-Gelee oder auch Holunderblüten-Sirup koche. Da ich den reinen Holunderblütengeschmack haben wollte, habe ich mich für ein Rezept ohne Apfelsaft entschieden.


Gelee:
  • 30 Dolden Holunderblüten in etwas mehr als
  • 2 ¼ Liter Wasser mit
  • 3 zerteilten Zitronen in ein großes 3 Liter Einmachglas und gut verschlossen, 24 Std. ziehen lassen, dann alles durch ein Sieb abschütten und mit
  • 3x 500g Gelierzucker 3:1 in einem hohen Topf aufkochen und 2 Min kochen lassen, dann in zuvor mit kochendem Wasser ausgespülte Geleegläser abfüllen. Ich habe das Ganze wie immer in meinem Thermi gemacht.


Holunderblütensirup:
  • 1 Liter siedend heißes Wasser mit
  • 1 kg Zucker übergießen und verrühren bis der Zucker sich aufgelöst hat, dann
  • 10 Dolden Holunderblüten und
  • 3 Zitronen oder Limetten sowie
  • 25g Zitronensäure hinzugeben. Das Gefäß mit der Mischung 3 - 5 Tage abgedeckt stehen lassen, während dessen ab und zu vorsichtig umrühren (ich hab’s vergessen, was meinem Sirup aber nichts gemacht hat). Danach durch ein Sieb abseihen, noch mal aufkochen und 10 Min leicht köcheln lassen, dann heiß in kleine Flaschen abfüllen.

Den Holunderblütensirup kann man gut in Wasser oder gut gekühltem trockenem Sekt (Hugo) trinken. Den Hollerblüten-Sirup auf Eis oder in einem Naturjogurt, kommt auch gut. Wir haben den Sirup jetzt in einem Trendgebäck, den Mug Cake oder auch Tassen Kuchen genannt, ausprobiert.


1 Mug Cake:
  • 3 EL Dinkelvollkornmehl,
  • 2 EL Zucker,
  • ½ TL Backpulver in der Tasse vermischen, dann
  • 1 Ei,
  • 2 EL geschmacksneutrales Öl (z. B. Rapsöl) mit
  • 2 EL Holunderblütensirup gut verrühren und ca. 2 Min bei 1000 Watt in der Mikrowelle „backen“. So wird es ein schneller und leckerer, kleiner Kuchen.



Wichtig: Bitte von einem Holunderstrauch nicht zu viele Blütendolden abnehmen, denn auch die Beeren, die sich aus den Sternenblüten entwickeln, kann man vielseitig verwenden. 
Meine Holunderblüten habe ich nun im zweiten Jahr aus dem Garten von Carola und Dennis bekommen, wofür ich mich an dieser Stelle nochmal sehr herzlich bedanken möchte.

EM-Party

Endlich war es soweit, jetzt sollten sich auch die Kleinen ihr erstes Spiel anschauen dürfen - Deutschland gegen Nordirland. Also habe ich die Großen gefragt wo sie sich das Spiel ansehen wollen. 


Da Alle zuhause bei sich schauen wollten, habe ich spontan eine EM-Party ins Leben gerufen. Leider mach ich mir so Garnichts aus Fußball, aber ich habe mich doch sehr darauf gefreut dieses Spiel gemeinsam mit allen zu erleben. Eine solche Gelegenheit bietet sich ja nicht so oft, da kam dieses EM-Spiel wie gerufen. Ich habe mir ein bisschen Deko zusammengestellt, die ich bei meinen Einkäufen ergattern konnte. 


Eine Deutschland-Fahne hatten wir noch - hat die nicht jeder in einer Schublade rumliegen - sie diente als Tischdecke. Da wir kleine Patrioten sind und eine Fahnenstange besitzen, haben wir immer eine in Reserve. Für die Snacks zwischendurch habe ich bei A..i Fingerfood TK für den Backofen mitgebracht. Aber es musste natürlich auch noch was Selbstgemachtes auf den Tisch. Es sollte ja eine EM-Party sein. Ideen im WWW gefunden und pronto umgesetzt. 


Die Käsespieße waren am einfachsten, schwarz, rot, gold. Schwarz waren die Oliven, leider habe ich keine dunklen Weintrauben mehr bekommen. Rot waren die kleinen Tomaten und Gold natürlich der Goudakäse in Würfeln. 


Außerdem noch Käse-Fußbälle:
  • 150g Frischkäse, unserer mit Knoblauch-Geschmack, mit
  • 120g geriebener Parmesan vermischen, in kleine Kugeln formen
  • 1 Scheibe Roggenvollkornbrot in kleine Würfel schneiden und die Kugeln mit den Würfeln spicken, dann hat man kleine Fußbälle, alles auf einer Salatwiese drapieren und das Spiel kann beginnen.


Ein Glück war das Spiel gegen die Nordiren nicht ganz so langweilig wie die vorhergehenden unserer National-Elf, so dass die Kleinen ihre wahre Freude daran hatten. Mal sehen wie sie heute spielen und ob wir weiter kommen, dann müssen wir eine Regelung für die Kleinen finden. Wenn erst um 21.00h gespielt wird, kann es abends doch sehr spät werden. Doch heute Abend müssen wir erst mal gewinnen!

Sonntag, 19. Juni 2016

Und ich dachte, ich muss einmal nicht kochen

Mein Sohn erzählte mir, dass er Chicken-Nuggets mal selber machen wollte, man was habe ich mich da gefreut.


Endlich mal Essen ohne vorher selber kochen zu müssen. Das gibt’s ja sonst nur wenn wir essen gehen. Aber leider habe ich die Rechnung ohne meinen Sohn gemacht. Der eröffnete mir sogleich, dass er nur die Nuggets macht. Wenn es Beilagen geben soll, dann wäre das meine Sache. Also doch zu früh gefreut. Aber gut, Salat geht immer und Reis kocht der Reiskocher. Ich muss bei Gelegenheit mal schauen, ob der nicht auch noch was anderes kann, als Reis zu kochen. Wir haben Hähnchenbrust, Dinkelflocken, Haferflocken und Mandeln besorgt. Als wir zu Hause ankamen fragte mein Sohn ob ich denn nicht auch noch ein oder zwei Dips zum Essen beisteuern könnte. Also habe ich in der Rezeptewelt vom Thermi nach Dips/Soßen gesucht und gefunden. Wir haben uns für eine Senfsoße und eine Süß-Saure Soße entschieden.


Für die Senfsoße:
  • 200g Sahnejogurt 10%,
  • 20g Senf,
  • 10g Honig,
  • ½ TL Salz, alles zusammen mit einem Löffel verrühren und mit
  • Ceyenne Pfeffer abschmecken. Das war jetzt kein Rezept wo man unbedingt einen Thermi braucht.

Für die Süß-Saure Soße habe ich ihn genutzt. Er hat das rühren und kochen für mich übernommen:
  • 150g Ananassaft und
  • 1EL Speisestärke (war zu viel, die Soße war so fest wie Marmelade – 1 TL reicht vmtl. völlig) vermischen, dann noch
  • 1EL brauner Zucker,
  • 30g Tomatenmark,
  • 30g Sojasoße und
  • 2EL Essig dazu geben, alles zusammen aufkochen und 10 min. unter ständigem Rühren köcheln lassen. Dann alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Soo, die Dips/Soßen waren gemacht, jetzt noch die Nuggets. Doch die liegen in der Regie meines Sohnes und der hat Zeit. Der Salat und der Reis waren auch schon fertig. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es endlich los. Leider hatte ich mich zu früh gefreut und meine Hilfe wurde dann doch noch nötig, sonst hätte es um 18.00h kein Abendessen, zumindest keine Chicken-Nuggets gegeben. 


Also haben wir gemeinsam die
  • Hähnchenbrust in mundgerechte Stücke geschnitten
  • 3 Eier verquirlt,
  • etwas Mehl in einen Teller geschüttet, dann
  • 1/3 Dinkelflocken,
  • 1/3 gemahlene Mandeln,
  • 1/3 Haferflocken vermischt. Die Fleischstücke zuerst ins Mehl geben, dann in die verquirlten Eier tauchen und in der Mandel-Flocken-Mischung wenden. Die Nuggets auf einem Backblech im 200 Grad heißen Ofen für etwa 30 min backen.


Und was soll ich sagen, sie waren voll lecker und wir haben es sogar geschafft pünktlich fertig zu werden. Der Einzige dem es nicht so geschmeckt hat, war unser Jüngster, der meinte die schmecken zu gesund.

Freitag, 10. Juni 2016

Giesbert, Bombus und Eiberich...

... oder eine Zwergengeschichte geht in die Fortsetzung


Keiner weiß so ganz genau wo die drei Zwerge ursprünglich herstammen, die sich im Zimmer unseres Pflegesohns angefunden hatten. Wahrscheinlich hat er Sie von jemanden geschenkt bekommen und weiß nicht mehr von wem. Wie auch immer, zunächst mussten die Zwerge erstmal Namen bekommen. Der mit der gelben Mütze und kurzem Bart sollte Bombus heißen und die Zwillinge, die man nur an den Schürzen auseinander halten kann, sollten Giesbert und Eiberich werden. Giesbert mit karierter und Eiberich mit gepunkteter Schürze. Nachdem sie ihre Namen hatten, waren sie in unsere Familie aufgenommen. 


Schon nach kurzer Zeit merkten wir, dass Sie es faustdick hinter den Ohren haben. 


Zuerst eroberten Sie, zum Leidwesen unseres Pflegesohns, den Zwergenstuhl zurück, den er gefunden und nach Hause getragen hatte. Eigentlich dachte er es sei allein Seiner. Doch die Zwerge bestanden auf ihr Eigentum. 


Erst einmal wollten sie den optimalen Platz für Ihren Stuhl finden. Sie schleppten ihn in den Garten, aber da gefiel es ihnen nicht sonderlich. 


Sie wuchteten ihn wieder auf die Terrasse und dort von  einer in die andere Ecke. 


Doch auch das war dann nicht Ihre Welt. Mich beschlich so langsam das Gefühl, dass die drei was ganz anderes im Sinn hatten. Und, so war es dann auch. Sie hätten doch schon lange genug in Ihrem Stuhl draußen geschlafen und wir hätten doch genug Platz. Sie wollten doch tatsächlich bei uns einziehen und in meinem Wohnzimmer auf dem Yoga-Kissen wohnen. Ich hatte Mitleid und meine einzige Bedingung war, dass der Stuhl draußen bleiben müsste. Sie willigten ein und ich überließ Ihnen das Kissen. 


Mein Pflegesohn und ich hatten die Idee, dass wir die Zwerge doch auch mit in den Urlaub nehmen könnten, doch bis dahin dauert es noch ein wenig. Wann es losgeht, werde ich hier nicht ausplaudern, sonst ist die Bude bis zu unserer Rückkehr ausgeräumt, aber ich werde hier bestimmt davon berichten und auch ein paar schöne Bilder mitbringen. 


Ach ja, unsere drei Zwerge hatten sich offensichtlich sehr schnell bei uns ein gelebt, denn eines morgens fand ich Sie zwischen meinen Kerzen sitzend und zwei von Ihnen hatten rote Sombreros auf. Ich vermute mal, dass Sie am Vorabend bei meinem ältesten Sohn auf der Geburtstagsfeier waren und da ordentlich Tequila genossen haben. Bilder gibt es davon zwar keine, aber der neuen Kopfschmuck ist doch wohl Beweis genug ;-)

Sonntag, 5. Juni 2016

Kleines aber feines Museum

Letzten Sonntag war es endlich soweit. Unser erstes Museum wurde offiziell eingeweiht. 


Für einen Ort mit knapp 3000 Einwohnern für mich schon eine kleine Sensation. Das Wetter hat zum Glück mitgespielt und so waren doch einige Interessierte gekommen. 


Nachdem noch ein paar Tische und Bänke aufgestellt worden waren, weil die vorhandenen tatsächlich nicht ausgereicht hatten, begrüßte der Vorsitzende A. Wenk die Gäste und anwesende Promis. Von denen wurden natürlich auch ein paar nette Reden gehalten! Genug Politiker waren ja da, obwohl gerade keine Wahlkampfzeit ist. Am besten hat mir unser Museumsdirektor gefallen. Der möchte so zwar nicht genannt werden, doch ich finde er hat diesen Titel mehr als verdient. Schon als vor mehr als 3 Jahren vom Heimat- und Bürgerverein der Beschluss gefasst worden war ein Heimatmuseum zu gründen, hat er sich um fast alles gekümmert. Nachdem alle Mitwirkenden, Helfer und Firmen, die zum Gelingen des Museums beigetragen haben, benannt und geehrt worden waren, hat unser Museumsdirektor Hinkel sich auch als Museumsführer angeboten. 


Aber vorher hat unser Ortsvorsteher Preußer das Museum wie ein historischer Ausrufer, mit lauter Glocke und kräftiger Stimme, eröffnet. Es ist nicht sehr groß aber man kann sich schon ein Bild machen wie unsere Großeltern und Urgroßeltern gelebt haben. Ausgestellt werden alte Gegenstände und Bilder in wechselnder Zusammenstellung. 


Aktuell findet man eine Zink-Wärmflasche die man in früherer Zeit mit ins Bett nahm, als es noch keine Zentralheizung gab. Wobei diese schon die Luxusausgabe war, denn meine Mama hat mir von einem heißen Backstein erzählt, den man in ein Tuch eingewickelt mit ins Bett genommen hat. Ein Stoßfass zum Butter herstellen und auch viele der alten Bilder, haben mir sehr gefallen. 


Gerade anhand der Bilder kann man gut erkennen, wie sehr sich unser Dorf im Laufe der Jahre verändert hat, da viele der abgebildeten Gebäude und Höfe heute noch stehen. 


Ein paar Spielzeuge für die Kinder, die in den früheren Zeiten nicht wirklich Zeit zum Spielen hatten, da sie schon sehr früh als Arbeitskräfte mit aufs Feld gehen mussten und ihre Tage damit ausgefüllt waren. Doch am besten fand ich die Geschichten und Anekdoten vom Museumsdirektor Hinkel über das Leben und Arbeiten der hiesigen Dorfbewohner. Meine Mutter hat mir auch viele solcher Geschichten aus ihrer Kindheit erzählt und mit diesem Museum wird das alles noch mal viel lebendiger. Ich hoffe dass die Schule und der Kindergarten das Angebot annehmen und das Museum oft besuchen, denn ich finde es sehr spannend zu sehen wie man früher gelebt hat. Ohne Maschinen, Computer und Handy. 


Spaßes halber habe ich im Internet, bei einer bekannten Suchmaschine, „Museumsdirektor Hinkel“ eingegeben und als erstes kam ein Artikel vom "Gelnhäuser Tageblatt" über unser Heimatmuseum und seinen Museumsdirektor Hinkel. Den „Job“ wird er so schnell nicht wieder los.