Letzten Sonntag war es endlich soweit. Unser erstes Museum wurde
offiziell eingeweiht.
Für einen Ort mit knapp 3000 Einwohnern für mich schon
eine kleine Sensation. Das Wetter hat zum Glück mitgespielt und so waren doch
einige Interessierte gekommen.
Nachdem noch ein paar Tische und Bänke
aufgestellt worden waren, weil die vorhandenen tatsächlich nicht ausgereicht
hatten, begrüßte der Vorsitzende A. Wenk die Gäste und anwesende Promis. Von
denen wurden natürlich auch ein paar nette Reden gehalten! Genug Politiker
waren ja da, obwohl gerade keine Wahlkampfzeit ist. Am besten hat mir unser
Museumsdirektor gefallen. Der möchte so zwar nicht genannt werden, doch ich
finde er hat diesen Titel mehr als verdient. Schon als vor mehr als 3 Jahren vom
Heimat- und Bürgerverein der Beschluss gefasst worden war ein Heimatmuseum zu
gründen, hat er sich um fast alles gekümmert. Nachdem alle Mitwirkenden, Helfer
und Firmen, die zum Gelingen des Museums beigetragen haben, benannt und geehrt worden
waren, hat unser Museumsdirektor Hinkel sich auch als Museumsführer angeboten.
Aber
vorher hat unser Ortsvorsteher Preußer das Museum wie ein historischer Ausrufer,
mit lauter Glocke und kräftiger Stimme, eröffnet. Es ist nicht sehr groß aber
man kann sich schon ein Bild machen wie unsere Großeltern und Urgroßeltern
gelebt haben. Ausgestellt werden alte Gegenstände und Bilder in wechselnder
Zusammenstellung.
Aktuell findet man eine Zink-Wärmflasche die man in früherer
Zeit mit ins Bett nahm, als es noch keine Zentralheizung gab. Wobei diese schon
die Luxusausgabe war, denn meine Mama hat mir von einem heißen Backstein
erzählt, den man in ein Tuch eingewickelt mit ins Bett genommen hat. Ein
Stoßfass zum Butter herstellen und auch viele der alten Bilder, haben mir sehr gefallen.
Gerade anhand der
Bilder kann man gut erkennen, wie sehr sich unser Dorf im Laufe der Jahre verändert
hat, da viele der abgebildeten Gebäude und Höfe heute noch stehen.
Ein paar Spielzeuge
für die Kinder, die in den früheren Zeiten nicht wirklich Zeit zum Spielen
hatten, da sie schon sehr früh als Arbeitskräfte mit aufs Feld gehen mussten
und ihre Tage damit ausgefüllt waren. Doch am besten fand ich die Geschichten
und Anekdoten vom Museumsdirektor Hinkel über das Leben und Arbeiten der
hiesigen Dorfbewohner. Meine Mutter hat mir auch viele solcher Geschichten aus
ihrer Kindheit erzählt und mit diesem Museum wird das alles noch mal viel
lebendiger. Ich hoffe dass die Schule und der Kindergarten das Angebot annehmen
und das Museum oft besuchen, denn ich finde es sehr spannend zu sehen wie man
früher gelebt hat. Ohne Maschinen, Computer und Handy.
Spaßes halber habe ich
im Internet, bei einer bekannten Suchmaschine, „Museumsdirektor Hinkel“
eingegeben und als erstes kam ein Artikel vom "Gelnhäuser Tageblatt" über unser
Heimatmuseum und seinen Museumsdirektor Hinkel. Den „Job“ wird er so schnell
nicht wieder los.
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