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Sonntag, 5. Juni 2016

Kleines aber feines Museum

Letzten Sonntag war es endlich soweit. Unser erstes Museum wurde offiziell eingeweiht. 


Für einen Ort mit knapp 3000 Einwohnern für mich schon eine kleine Sensation. Das Wetter hat zum Glück mitgespielt und so waren doch einige Interessierte gekommen. 


Nachdem noch ein paar Tische und Bänke aufgestellt worden waren, weil die vorhandenen tatsächlich nicht ausgereicht hatten, begrüßte der Vorsitzende A. Wenk die Gäste und anwesende Promis. Von denen wurden natürlich auch ein paar nette Reden gehalten! Genug Politiker waren ja da, obwohl gerade keine Wahlkampfzeit ist. Am besten hat mir unser Museumsdirektor gefallen. Der möchte so zwar nicht genannt werden, doch ich finde er hat diesen Titel mehr als verdient. Schon als vor mehr als 3 Jahren vom Heimat- und Bürgerverein der Beschluss gefasst worden war ein Heimatmuseum zu gründen, hat er sich um fast alles gekümmert. Nachdem alle Mitwirkenden, Helfer und Firmen, die zum Gelingen des Museums beigetragen haben, benannt und geehrt worden waren, hat unser Museumsdirektor Hinkel sich auch als Museumsführer angeboten. 


Aber vorher hat unser Ortsvorsteher Preußer das Museum wie ein historischer Ausrufer, mit lauter Glocke und kräftiger Stimme, eröffnet. Es ist nicht sehr groß aber man kann sich schon ein Bild machen wie unsere Großeltern und Urgroßeltern gelebt haben. Ausgestellt werden alte Gegenstände und Bilder in wechselnder Zusammenstellung. 


Aktuell findet man eine Zink-Wärmflasche die man in früherer Zeit mit ins Bett nahm, als es noch keine Zentralheizung gab. Wobei diese schon die Luxusausgabe war, denn meine Mama hat mir von einem heißen Backstein erzählt, den man in ein Tuch eingewickelt mit ins Bett genommen hat. Ein Stoßfass zum Butter herstellen und auch viele der alten Bilder, haben mir sehr gefallen. 


Gerade anhand der Bilder kann man gut erkennen, wie sehr sich unser Dorf im Laufe der Jahre verändert hat, da viele der abgebildeten Gebäude und Höfe heute noch stehen. 


Ein paar Spielzeuge für die Kinder, die in den früheren Zeiten nicht wirklich Zeit zum Spielen hatten, da sie schon sehr früh als Arbeitskräfte mit aufs Feld gehen mussten und ihre Tage damit ausgefüllt waren. Doch am besten fand ich die Geschichten und Anekdoten vom Museumsdirektor Hinkel über das Leben und Arbeiten der hiesigen Dorfbewohner. Meine Mutter hat mir auch viele solcher Geschichten aus ihrer Kindheit erzählt und mit diesem Museum wird das alles noch mal viel lebendiger. Ich hoffe dass die Schule und der Kindergarten das Angebot annehmen und das Museum oft besuchen, denn ich finde es sehr spannend zu sehen wie man früher gelebt hat. Ohne Maschinen, Computer und Handy. 


Spaßes halber habe ich im Internet, bei einer bekannten Suchmaschine, „Museumsdirektor Hinkel“ eingegeben und als erstes kam ein Artikel vom "Gelnhäuser Tageblatt" über unser Heimatmuseum und seinen Museumsdirektor Hinkel. Den „Job“ wird er so schnell nicht wieder los.

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