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Sonntag, 15. November 2015

Wie gut, dass es "Seelentröster" gibt!

Mal Hand aufs Herz, jeder von uns hat doch so seine kleinen Seelentröster. Warum braucht denn eine Seele Trost? Unsere Seele ist das empfindlichste Organ. Wie? Organ? Ja, auch sie ist ein Organ! Man kann sie nicht sehen aber spüren kann man sie doch. Ohne sie wären wie Seelenlose Maschinen. Unsere Seelen sind sehr empfindlich, daher sind Seelentröster äußerst wichtig für uns. Sie helfen bei Liebeskummer, nach Stress im Job, wenn man sich mit seiner besten Freundin oder dem besten Freund gestritten hat oder wen ein Tag so richtig schief gelaufen ist. Für solche Fälle sind Sie absolut unverzichtbar. Aber, was genau ist denn ein Seelentröster?


Ganz einfach, es kann ein Lied, ein Stück Schokolade, ein Kuscheltier oder eine warme Tasse Kakao sein. Alles was uns tröstet, hilft unserer Seele den Schmerz zu betäuben. Manchmal ist es auch ein lieber und verständnisvoller Mensch der uns Trost spendet. Auch oder gerade für Kinder sind solche Seelentröster unglaublich wichtig. Jeder von uns hat seine Erfahrungen aus der Kindheit irgendwie herübergerettet und dadurch persönliche Vorlieben entwickelt. Wer kennt nicht die tröstenden Worte, das streicheln über den Kopf und natürlich das obligatorische Pflaster nach einem Sturz mit dem Fahrrad. Oder wegen einer schlechten Note gibt´s einen Streit mit den Eltern und man verkriecht sich in sein Zimmer um auf dem Bett mit seinem Lieblingskissen und dem Lieblingslied zu schmollen. Auch ich habe so meine Erfahrungen mit Seelentröstern. So mancher Streit mit einem meiner Jungs macht mich entweder wütend oder traurig. 


Dann lege ich die CD „Tanz der Vampire“ oder „Made in Heaven“ von Queen in den CD-Player. Es gibt auch noch ein ganz besonderes Lied auf einer CD von Rosenstolz, es heißt „Ich bin am Leben“. Das lief in einer Endlosschleife, als ein lieber Mensch, nach einer schweren Erkrankung, die er mit sehr viel Geduld und innerer Hochachtung ertrug, dem Tod ins Auge sah. Dieses Lied lässt mich auch nicht mehr los. Vor ein paar Tagen kam unser Pflegesohn nach Hause und war ganz schön geknickt. Er erzählte mir dann auch gleich was passiert war. Er ist ein echtes Sensibelchen und trägt sein Herz auf der Zunge. Einer seiner Freunde hatte Geburtstag und er war nicht eingeladen, weinerlich seine sich immer wiederholende Litanei: „Er war doch auch bei mir eingeladen!“ Ich nahm ihn in die Arme und sagte: „Weißt du was ich dir jetzt mache? 


Ich mache dir einen warmen Kakao.“ Er schaute mich mit seinen großen Augen an und fragte: „Warum?“ Ich erklärte ihm, dass seine Seele Trost bräuchte und dass es gerade jetzt das Richtige sei. Und was macht mein kleiner Oberschlauer, er speichert die Info wartet auf eine günstige Gelegenheit es zu seinem Vorteil auszunutzen. Es hat ja nicht nur geholfen – es schmeckt ja auch noch! Vergangenen Sonntag, es war für die Jahreszeit ungewöhnlich schönes und warmes Wetter und wir waren auf dem Heimweg nach einem großen Spaziergang, sagte er zu mir: „Iris, ich hab so viele Seelen im Kopf, ich glaube ich brauch zu Hause erst mal einen warmen Kakao.“

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