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Sonntag, 1. März 2015

Ein Zahnarztbesuch oder große Klappe und was dann?

Vor zirka zwei Wochen war es wieder einmal so weit, unser halbjähriger Zahnarztbesuch stand an. Um halb Drei hatten wir den Termin und die Schule ging bis kurz nach Eins. Bis die zwei Kleinen zu Hause sind dauert es bekanntlich immer eine Weile. Wegen der knappen Zeit schnell noch etwas essen und danach gründlich Zähne putzen. Vor dem abfahren zur Kontrolle noch mal alle den Mund auf, um nachzusehen ob auch alle Zähne tatsächlich sauber sind. Auf der 15 minutigen Fahrt zum Zahnarzt wurde von unserem Pflegesohn an alle seinen Zähnen herum gewackelt und gezählt wie viele davon denn gezogen werden müssten. Sein Fazit war, dass 4 Zähne raus könnten.
  

Beim Zahnarzt angekommen erst mal die ungeliebte Parkplatzsuche und dabei von der Rückbank die ungefragte Antwort: „ 4 Zähne kann der Zahnarzt ziehen!“ In der Praxis angekommen wurde ich freundlich nach den Namen der beiden Kleinen gefragt. Bevor ich antworten konnte kam wie aus der Pistole geschossen und mit von Stolz geschwelter Brust die Aussage des Jüngsten: „ Der Zahnarzt kann mir 4 Zähne ziehen!“ Die freundliche Zahnarzthelferin: „Das ist ja großartig, da wird sich die Zahnärztin aber freuen.“ Nach dem alle Kassenkärtchen eingelesen waren wurden wir noch für einen kleinen Moment ins Wartezimmer gebeten. Ich hatte mich kaum gesetzt, als der Kleine sich vor mir aufbaute und mir seine 4 angeblichen Wackelzähne zeigte. Ich sagte ihm dass sich die Zahnärztin das ja gleich ansehen würde. Nach ein paar Minuten wurden wir ins Behandlungszimmer geholt. Dort angekommen stellte sich uns eine junge, hübsche Zahnärztin mit Namen vor. Sie fragte die zwei Kids wer denn als erstes auf den Behandlungsstuhl möchte. Unser „4 Zähne kann der Zahnarzt ziehen“ hatte sich ganz schnell hinter mir versteckt. Also entschied ich, dass meine Pflegetochter als erstes dran sei. Sie kletterte bereitwillig und ohne großes Theater auf den Stuhl. Als erstes wurden ihr alle Geräte erklärt. Ich setzte mich auf den freien Stuhl der mir zugewiesen wurde und mein Pflegesohn kletterte schnell auf meinen Schoß. Beim durchzählen und kontrollieren ihrer Zähne entdeckte die Ärztin, dass bei der Kleinen einer der vorderen Backenzähne wackelt. Sie fragte meine Pflegetochter ob sie ihn ziehen soll oder ob sie ihn selbst heraus wackeln will. Sie überlegte kurz und entschied sich für das ziehen. Der Kleine auf meinem Schoß wackelte immer wieder an seinen Zähnen herum und sagte nur noch kleinlaut zur Ärztin gewandt: „ Du kannst mir 4 Wackelzähne ziehen, wenn du willst.“ Die Zahnärztin meinte darauf amüsiert: „Das schauen wir uns erst mal an.“



Nachdem der Zahn unserer Pflegetochter mit einem Betäubungsspray mit Bananengeschmack eingesprüht worden war, kam die Zange zum Einsatz. Ganz tapfer hat Sie sich den Zahn dann ziehen lassen. Von meinem Schoß der noch ein bisschen kleinlautere Einwurf: „Du kannst mir 4 Zähne raus ziehen.“ An die Stelle wo der Zahn vorher war kam eine blutstillende Watte und der gezogene Zahn wurde vom Blut gereinigt. Es wurden noch zwei bleibende Zähne versiegelt und die kleine Maus war fertig.
Nun war unser „4 Wackelzähne-Großmaul“ endlich dran. Schon das hochsteigen auf den Behandlungsstuhl gestaltete sich äußerst beschwerlich, alles ging langsamer und zögerlicher. Als er dann da saß und sein Lätzchen um hatte stellte er als erstes einmal klar, dass er sich die 4 Zähne selbst raus wackeln wird und Keiner hier irgendeinen Zahn ziehen darf.
Was soll ich euch sagen alle 4 Wackelzähne sind immer noch an Ort und Stelle. Und auf den Tisch darf nur noch Toast anstatt Brot und Kartoffelbrei statt Pommes. 

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